Strawalde: Temporaere Ausstellung

Strawalde ist Maler, Grafiker und Zeichner, ebenso wie Aktionskünstler und Filmemacher. Strawalde wurde als Jürgen Böttcher 1931 in Frankenberg/Sachsen geboren.

Strawalde wuchs in dem sächsischen Ort Strahwalde auf, nach dem er sich später benannten.

Er studierte ab 1949 Malerei in Dresden, weil er aber im Kontext des sozialistischen Realismus für seine Kunst keine Chancen sah, nahm er 1955 an der Deutschen Hochschule für Filmkunst in Potsdam ein Regie-Studium auf. In den folgenden Jahren arbeitete er gleichermaßen intensiv in den unterschiedlichen künstlerischen Genres – Malerei, Aktionskunst, Film. Als Maler lieferte er immer wieder informelle Kommentare und abstrakte Gegenentwürfe zur herrschenden Staatsdoktrin. Als Filmemacher Jürgen Böttcher drehte er teils preisgekrönte Dokumentationen über die Arbeitswelt, über Ofensetzer oder Küchenfrauen. Sein erster Spielfilm „Jahrgang 45“ (mit Rolf Römer), an dem er in den 60er Jahren arbeitete, wurde verboten und konnte erst 1990 gezeigt werden.

Erst ab den späten 80er Jahren wurde auch die Malerei Strawaldes öffentlich gewürdigt. 1990 drehte er den ausgezeichneten Film „Die Mauer“, 1994 bekam er den Titel „Officier de l’Ordre des Arts et des Lettres“ von Francois Mitterand für sein Lebenswerk, 2001 wurde ihm vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Ausstellungen gezeigt und befinden sich in öffentlichen Sammlungen, etwa in der des Deutschen Bundestages. 2006 wurde Strawalde auf der Berlinale für sein Lebenswerk geehrt.

Aktuell befinden sich in unseren Kanzleiräumen sieben Kunstwerke aus unterschiedlichen Schaffenszeiten Strawaldes, die eine kleine Werksschau ermöglichen. Wir freuen uns sehr über diese temporäre Leihgabe.